Auszug aus dem Vereins-Magazin schalldruck (Ausgabe 38, August 2009)

Editorial

Einen fröhlichen guten Tag, ihr lieben Mit-schallwenderInnen!

Vor euch liegt nun schalldruck Nr. 38 und wie es inzwischen schon seit langen Jahren Tradition ist, gibt es zur „Sommerausgabe" auch wieder die „schallplatte" gratis für all unsere treuen Mitglieder dazu. Mittlerweile sind wir bei CD No. 11 oder XI angelangt. Und diese „schallplatte XI" ist wieder mal etwas ganz Besonderes, enthält sie doch die Crème de la Crème der Elektronik-Musiker des Jahres 2008. Nach dem riesigen Erfolg der Schallwelle-Preisverleihung – sowohl bei den Nominierten und Preisträgern, als auch beim „normalen" hochgeschätzten EM-Publikum – stand für mich ziemlich schnell fest, welche Musik die „sp XI" zieren soll. Genau, die Siegertruppe dieser Wahlen! Kann es was Besseres geben?

Ganz besonders stolz hat´s mich gemacht, dass die Musiker sich für diese schallplatte mächtig „ins Zeug gelegt" haben. Bis auf zwei Ausnahmen hat jeder extra für diese Compilation etwas Neues komponiert.

Unser Musiker des Jahres, der SPYRA, hat uns sogar seinen Titel des Films „The Quest" geschenkt, der seinerzeit den Oscar für den besten Kurzfilm gewonnen hat. Wolfram hat die preisgekrönte Musik noch einmal völlig neu adaptiert und somit den Titel absolut neu gestylt. Wir haben nun keinen Remix, sondern eine komplette Neuaufnahme von „QUEST", der Oscar-Filmmusik. Eigentlich wollte Wolfram Spyra noch eine Version des Stückes für das „Making-of" machen, aber ohne die Geräusche, doch das Stück ließ sich gar nicht so einfach reproduzieren. Es gab nämlich so gut wie keine Audiospuren im Computer, sondern fast ausschließlich MIDI-Spuren, an die dann externe Sampler und Synthesizer angeschlossen waren ... Also blieb dem SPYRA „nur" eine komplette Neuaufnahme, die wurde dann aber noch schön mit ein paar Streichern und Mellotron-Chor aufgepeppt. Das hörte sich nun schon sehr schön und getragen an, doch auch das reichte Wolfram noch nicht. Er programmierte „mal eben kurz" noch drei Sequenzerspuren dazu und das Ergebnis hört ihr nun an sechster Stelle dieses Samplers.

Und auch David Wright, der andere „Abräumer" bei den Schallwelle-Wahlen, hat uns einen ganz besonderen Titel gespendet. „Depth from Motion" wurde 2004 bei einem Live-Gig in den USA uraufgeführt.

Alle anderen Stücke haben die Musiker eigens für unsere „schallplatte XI" komponiert und das Beste daran ist: Es sind durch die Bank Sahneschnittchen geworden! Dafür möchte ich mich noch einmal aufs Herzlichste bei allen Musikern bedanken!

Aufmerksamen Schallwelle-Preisverleihungs-Besuchern mag aufgefallen sein, das Stefan Erbe und Bernhard Wöstheinrich ja in Dinslaken nicht als Nominierte auf der Bühne standen – aber sie gehörten unbedingt dorthin! Nur: Die beiden haben freiwillig auf ihre Nominierung verzichtet und genau das hat für mich den Ausschlag gegeben, Bernhard und Stefan auch um ein Stück für die „sp 11" zu bitten. Ich denke, auch das dürfte in eurem Sinne gewesen sein.

Herzlichst, Eure Sylvia Sommerfeld

Aus dem Booklet:

Die Schallwelle - der Preis für Elektronische Musik in Deutschland

„Die Schallwelle“, eine neue Auszeichnung für Elektronische Musik, wurde am 21.3.2009 erstmalig für das vergangene Musik-Jahr 2008 verliehen. Durch den Zusammenschluss diverser CD-Label, Medien- und Veranstaltungspartner, Radiosender und dem Förderverein schallwende e.V. ist es gelungen, einen repräsentativen Preis ins Leben zu rufen, der das Genre neu beleuchtet, welches vor langer Zeit von den Pionieren wie Tangerine Dream, Klaus Schulze oder Kraftwerk begründet wurde.

Viele der jetzigen Klangkünstler haben dieses musikalische Erbe in die heutige Zeit transportiert und diesem Kulturgut ihre ureigenen aktuellen künstlerischen Attribute hinzugefügt. Glücklicherweise gibt es auch heute noch, nicht zuletzt durch den schallwende e.V., eine eigenständige Szene, die diese Tradition weiterführt.

Neben den Kategorien „bester Künstler“ und „beste CD“, verliehen durch eine siebenköpfige Jury, durften EM-Fans weltweit über die gleichen Kategorien im Internet abstimmen. Die Newcomer 2008 wurden ebenfalls von der Jury gewählt. Zum Schluss gab es je Sparte fünf Nominierte (bei den Neulingen drei). Zehn dieser besten Musiker zieren nun die schallplatte XI.

Die Titel, die wir von den Platzierten für diese schallplatte geschenkt bekommen haben, weisen eine außerordentliche Qualität auf. Darauf sind wir sehr stolz! Ein ganz dickes Dankeschön dafür!

Großer Dank gebührt auch meinem kongenialen Schallwelle-Partner Stefan Erbe, ohne den die Preisverleihung nicht möglich gewesen wäre.

Die Schallwelle-Preisverleihung soll, nach dem großen Erfolg der Premiere, jetzt zu einem jährlichen Begegnungsfest von EM-Freunden und Musikern werden. Der nächste Termin steht auch schon fest: 20. Februar 2010.

Details zum Schallwelle Preis im Internet: www.Schallwelle-Preis.de

Jetzt wünsche ich viel Spaß beim Hören der Crème de la Crème aus dem Jahre 2008.

Sylvia Sommerfeld